Donnerstag, 3. Oktober 2013

Der Grad zwischen Gut und Böse - Kapitel 4

Das Wiedersehen



Als Special Agent Leroy Jethro Gibbs an diesem Tag das Hauptquartier des Navy CIS betrat wollte er als erstes Abby besuchen. Sie hatte sich in letzter Zeit sehr seltsam verhalten und er wusste dass irgendetwas nicht stimmte, auch wenn er noch nicht genau wusste was es war. Er hatte zwar einen Verdacht aber er hoffte dass dieser nicht wahr war. „Gnade ihm Gott wenn er das wirklich getan hat“ raunzte Gibbs als er mit dem Aufzug nach oben fuhr. In der einen Hand seinen Kaffee und in der anderen einen Powerdrink für Abby. Als er aus dem Aufzug trat, sah er dass sein Team bereits da war. Bereits auf halben Weg zu dem hinteren Aufzug mit dem zu Abby's Labor kam, eilte ihm Tony entgegen.
„Du sollst sofort zur Direktorin gehen Boss“ sagte er als er in erreicht hatte.
„Jaja, ich gehe nur schnell zu Abby“ antwortete Gibbs und blieb nicht mal stehen. Jenny, seine alte Partnerin und Freundin, war nun sein Boss. Er hatte kein Problem damit, aber gewöhnungsbedürftig war es dennoch. Außerdem war Jethro der Meinung das sie eine bessere Agentin abgab als Bürokratin, obwohl, und das musste er zugeben, sie auch diesem Job gut machte.
„Boss, soweit ich weiß ist Abby auch dort oben“ rief ihm Tony hinterher „Zusammen mit einer echt heißen Blondine“ Tony konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen
Gibbs blieb stehen. Sein Verdacht erhärtet sich und er warf McGee der an seinem Computer saß einen so Angst einflössenden Blick zu dass dieser scheinbar schuldbewusst zusammenzuckte. Ohne Tony, McGee und Ziva noch eines Wortes zu würdigen machte er auf dem Absatz kehrt und ging in die Richtung von Jenny's Büro. Also doch! dachte Jethro. Alles passte. Gibbs war aufgefallen wie oft Abby in letzter Zeit die Toilette aufsuchte und er wusste dass Abby und McGee sich gern hatten. Er war sich nicht sicher ob es nur Freundschaft war. „
Abby Scuito war wie eine Tochter für ihn und sollte sie wirklich von McGee schwanger sein dann würde er McGee ins Verhörzimmer schleppten und eine ernste Unterhaltung mit ihm führen. Er malte sich gerade aus wie er ihm auf seine eigene Art und Weise klar machen würde was mit ihm passieren würde wenn er sich nicht vorbildlich um Abby und das Kind kümmern würde, als Ducky um eine Ecke bog.
„Was ist los Jethro, du siehst aus als würdest du gleich jemanden umbringen?“
„Nicht jetzt Duck“ entgegnete er
Ihm war klar was ihm nun bevorstand. Jenny rief ihn in ihr Büro um ihm als Teamleiter mitzuteilen dass bald eine seiner besten Mitarbeiterinnen in Karenz gehen würde und die Blondine war wohl Abby's Nachfolgerin. Aber wenn jetzt schon eine Nachfolgerin zur Verfügung stand, dann musste Jenny schon länger Bescheid wissen. Jetzt wo er darüber nachdachte fiel ihm auf das auch sie sich in letzter Zeit seltsam verhalten hatte aber da er so um Abby besorgt gewesen war hatte er es nicht richtig wahrgenommen. Doch sie war ihm in letzter Zeit ohne jeden Zweifel aus dem Weg gegangen. Seit wann entging ihm eigentlich so viel? Mike würde jetzt sagen 'Das ist ein Anfängerfehler, Frischling, man muss immer das Gesamtbild im Auge behalten und nicht nur den Teil der einem selbst wichtig erscheint' Gibbs hasste es das Mike sogar in seinem Gedanken Recht hatte.

Vor der Tür zum Vorzimmer der Direktorin holte er tief Luft. Er musste sich zusammen reißen. Abby würde erwarten dass er sich für sie freute und in ihrem Zustand wollte er sie auf keinem Fall aufregen. Er wusste wie leicht sich schwangere Frauen aufregten. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie seine erste Frau Shannon mit seinem einzigen Kind schwanger gewesen war. Nein Abby gegenüber würde er sich benehmen, aber sobald er McGee in die Finger bekommen würde...
Mit grimmiger Entschlossenheit öffnete er die Tür und durchquerte mit einigen kurzen Schritten das Vorzimmer.
„Lassen Sie gut sein, sie erwartet mich“ Die Sekretärin die sofort zum Telefon griff um ihn anzumelden machte nicht einmal den Versuch ihn aufzuhalten. Sie hatte schon zu oft feststellen müssen, dass das bei Special Agent Leroy Jethro Gibbs keinen Sinn hatte. Außerdem schien Direktorin Shepard Gibbs mehr durchgehen zu lassen als irgendeinen anderen ihrer Agents.
Als er die Klinke zu Jenny Büro berührte seufzte er tief und setzte ein Lächeln auf. Ja er würde den freudig Überraschten spielen – Abby zuliebe. Gerade als er die Tür öffnen wollte wurde Sie von innen geöffnet und Jenny stand ihm gegenüber. Er wollte eintreten doch sie versperrte ihm den Weg und schloss die Tür so geschickt hinter sich, dass er keinen Blick erhaschen konnte. 'Die Agentin in ihr' schoss es ihm durch den Kopf.
„Verheimlichst du mir etwas Jenny?“ fragte er betont gelassen
„Eigentlich hab ich dich gebeten zu kommen, weil ich dich in etwas einweihen will, aber bevor wir dieses Büro betreten musst du mir versprechen nicht durchzudrehen“
Er verdrehte genervt die Augen. Dachte sie den wirklich er würde Abby das antun?
Jenny jedoch sah ihm unverwandt in die Augen, vielleicht bildete er sich das nur ein aber sie wirkte richtig nervös. „Versprich es mir“ forderte sie
Man könnte glatt meinen ich wäre ein Psychopath dachte Gibbs bei sich
„Ja schon gut“ murrte er
Sie öffnete die Tür und ließ ihn eintreten.
Die Blonde Frau in Jenny's Stuhl, die sich gerade noch angeregt mit Abby unterhalten hatte, saß mit dem Rücken zu ihm. Sie drehte sich auch nicht um, als er eintrat. Abby jedoch reagierte sofort auf sein erscheinen. Sie sprang von der Schreibtischkante hoch auf der sie gesessen hatte lächelte ihm unsicher zu. Auch sie sah aus als würde sie Angst haben dass er sie gleich in der Luft zerfetzen würde. Er war vielleicht ein bisschen grobkantig aber ein so ein Monstrum war er nun auch wieder nicht. Vor allem hatte er sich immer große Mühe gegeben die Frauen in seinem Leben anständig zu behandeln. Zumindest die meisten. Er hatte am eigenen Leib erlebt, wie schnell man sie verlieren konnte.
Er hörte wie Jenny hinter ihm die Tür zuschloss.
„Könnte mir vielleicht jemand erklären was hier los ist?“ langsam aber sicher war er genervt. Was sollte das riesen- Theater. Er schaute zwischen Abby's und Jenny's sorgenvollen und ängstlichen Gesichtern hin und her.
„Ach kommt schon Abby, ist schließlich nicht die erste Frau...“ doch er brach, denn in diesem Moment drehte sich die blonde Frau zu ihm um und sah ihm direkt in die Augen. Er erkannte sie sofort und die Worte blieben ihm im Hals stecken.

„Hi Dad“

1 Kommentar:

  1. Das eine Ziel

    Viele Länder sah Zarathustra und viele Völker: keine größere Macht fand Zarathustra auf Erden, als die Werke der Liebenden: "gut" und "böse" ist ihr Name.
    Wahrlich, ein Ungetüm ist die Macht dieses Lobens und Tadelns. Sagt, wer bezwingt es mir, ihr Brüder? Sagt, wer wirft diesem Tier die Fessel über die tausend Nacken?
    Tausend Ziele gab es bisher, denn tausend Völker gab es. Nur die Fessel der tausend Nacken fehlt noch, es fehlt das eine Ziel. Noch hat die Menschheit kein Ziel.
    Aber sagt mir doch, meine Brüder: wenn der Menschheit das Ziel noch fehlt, fehlt da nicht auch – sie selber noch? –

    Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra / Von tausend und einem Ziele.

    "Unsere Überlegungen haben uns gezeigt, daß der historisch gewordene Gegensatz zwischen Liberalismus und Sozialismus keine innere Notwendigkeit besitzt. Freilich nur dann, wenn wir auf den ursprünglichen, unverfälschten und unverzerrten Gehalt dieser beiden Begriffe zurückgehen: reiner Liberalismus ohne kapitalistische Entartung, ohne Monopolbesitz und Ausbeutung – reiner Sozialismus ohne überspitzte Planwirtschaft, ohne staatlichen und kollektivistischen Zwang. Nur eine sozial gerechte Ordnung kann stabil und damit freiheitlich sein; jede künstlich erzwungene Ordnung aber führt durch Erstarrung und durch Unterdrückung der lebendigen Kräfte des Ausgleiches notwendig zu neuen Ungerechtigkeiten. So verstanden sind persönliche Freiheit und soziale Gerechtigkeit zwei Forderungen, die sich nicht widersprechen und gegenseitig einschränken, sondern gegenseitig bedingen und stützen."

    Dr. Ernst Winkler (aus Magna Charta der Sozialen Marktwirtschaft, 1951)

    Bedauerlicherweise wurde die echte Soziale Marktwirtschaft – und damit auch die Lösung der uralten Sozialen Frage -, die nach dem Stand des Wissens schon vor dem 1. Weltkrieg zu verwirklichen gewesen wäre (womit sich beide Weltkriege erübrigt hätten), bis heute nicht verwirklicht. Die Verzögerung beruht auf einer uralten Programmierung des kollektiv Unbewussten, die erst jetzt gelöscht werden kann.

    Wohlstand für alle

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